„Arbeitgeber wollen Beschäftige spalten.“

„Jetzt haben die Arbeitgeber ihr ‚Versteck‘ endlich verlassen und schon leisten sie sich eine neue ‚Provokation‘. In den Verhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Nordrhein-Westfalen legten sie letzte Woche endlich ein schon lange gefordertes konkretes Angebot vor. Doch dessen Ausgestaltung ist ‚unterirdisch‘. Denn es soll nur minimale Entgeltsteigerungen bringen, und diese hätten die Arbeitgeber gerne teilweise noch als steuerlich begünstigte Corona-Prämien ausgezahlt“, berichtet Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Was für unsere Kolleg*innen in den Geschäften aber vielleicht das Schlimmste ist: Die Arbeitgeber wollen die Beschäftigten spalten: Hier die in Unternehmen mit besten Umsätzen und Gewinnen während der Pandemie, dort die in phasenweiser oder längerer Kurzarbeit, welche die Krise gut überstanden haben, aber sich keine ‚goldene Nase‘ verdienen konnten. Das geht zu weit und ignoriert die Leistung aller im Einzel- und Versandhandel.“

Deshalb hat ver.di zur 2. Tarifverhandlung am 4. Juni 2021 um 10 Uhr zu Streiks und zum Protest vor dem Verhandlungslokal im Frankfurter Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, aufgerufen.

Wichtige Forderungen der ver.di für den Einzel- und Versandhandel in Hessen:

  • Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro pro Monat;
  • Vereinbarung eines rentenfesten Mindestentgelts von 12,50 Euro pro Stunde;
  • Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge für die gesamte Branche.

Quelle: ver.di Hessen – Vor 2. Tarifverhandlung hessischer Einzel-und Versandhandel