Die BRICS-Länder und die multipolare Welt

Granma

„Nur gemeinsam können wir uns den Problemen stellen und sie lösen”, sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag auf der Tagung des BRICS-Gipfels (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika).

Dabei handelt es sich um ein Forum von Ländern, die eine zwischenstaatliche Wirtschafts- und Handelsvereinigung bilden, die nach Angaben der Weltbank 42 % der Weltbevölkerung, 24 % des Bruttoinlandsprodukts und mehr als 16 % des Welthandels repräsentiert.

Ihr Gewicht in den globalen Zusammenhängen ist beträchtlich, und aus diesem Grund stellt die Absicht, die BRICS auf andere Nationen auszuweiten, eine Hoffnung auf die Verwirklichung einer multipolaren Welt dar, die notwendig ist, um die heutige hegemoniale Situation zu überwinden, die durch Systeme gekennzeichnet ist, in denen die Rettung einer Bank mehr wert ist als die der gesamten vom Hunger betroffenen Bevölkerung.

Der chinesische Präsident Xi Jinping sagte auf den Forum, die BRICS-Länder müssten „sich gegen einseitige Sanktionen und deren Missbrauch verbünden”, und forderte gleichzeitig die Abkehr von der Mentalität des Kalten Krieges und der Blockkonfrontation.

China ist sich sehr wohl des wirtschaftlichen, kommerziellen und politischen Gewichts der fünf derzeitigen Mitglieder der BRICS-Gruppe bewusst und es weiß, wie weit dieser Einfluss mit einem engeren Zusammenschluss und dem Beitritt weiterer Nationen, die bereits Interesse bekundet haben, reichen kann.

Auch Putin stellte in diesem Zusammenhang fest, dass „die BRICS- Länder bei einer ganzen Reihe von globalen und regionalen Bereichen ihre Zusammenarbeit vertiefen, und dass die Autorität der BRICS und ihr Einfluss auf der Weltbühne von Jahr zu Jahr zunehmen”, berichtete Sputnik.

Der russische Staatschef prangerte an, dass die westlichen Länder ihre eigenen makroökonomischen Fehler über Finanzmechanismen auf die Welt abwälzen. „Nur auf der Grundlage einer ehrlichen und für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit können wir einen Ausweg aus der Krisensituation finden, die sich in der Weltwirtschaft durch das unüberlegte und egoistische Handeln einzelner Staaten entwickelt hat.“

Die Präsidentin des internationalen BRICS-Forums, Anand Purnima, sagte in einem Interview mit RT, dass „mit der Krise in der Ukraine sich neue Allianzen bilden und die Menschen mehr nach Osten schauen”, und sie sei „überzeugt, dass wir Zeugen der Schaffung einer neuen Weltordnung sind”.

„Die Sanktionen, Maßnahmen und Interessen der USA üben großen Druck auf Indien aus, denn Indien ist ein neutrales Land und war immer Mitglied der Bewegung der Blockfreien Staaten”, sagte sie.

„Russland ist ein strategischer Partner Indiens”, fuhr sie fort und erinnerte daran, dass Moskau und Neu-Delhi in den letzten 75 Jahren immer zusammengestanden hätten, wobei sie ausführte, dass Russland im Verteidigungsbereich Unterstützung geleistet habe, während Indien seinen Beitrag in den Bereichen Wirtschaft und Informationstechnologie geleistet habe.

Bei dem Treffen soll über die globale Zusammenarbeit und die Umsetzung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung diskutiert werden.

Quelle: Granma Internacional