Terroranschlag erschüttert Istanbul

DIDF

Mehr dazu:

Die Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) erklärt zu dem Attentat auf den Internationalen Flughafen von Istanbul am gestrigen Abend, bei dem nach vorliegenden Informationen 36 Menschen getötet und rund 150 verletzt wurden:

Unsere Anteilnahme und Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer. Wir verurteilen diejenigen, die diese grauenhaften Attentate verüben.

Nach den Angaben der Tageszeitung Evrensel, sollen mehrere Personen an dieser schrecklichen Tat beteiligt gewesen sein. Zwei der Terroristen sollen sich nach einem Feuergefecht mit der Polizei nacheinander in die Luft gesprengt haben. Bis in den späten Abend wurde der Atatürk-Flughafen vollkommen abgesperrt. Auch eine vorübergehende Nachrichtensperre wurde verhängt.

Es ist schockierend zu sehen, wie die ersten Reaktionen der politische Führung des Landes sind. Yigit Bulut, erster Berater von R.T. Erdogan, erklärte am gleichen Abend in einer Sendung des staatlichen Senders TRT Haber: »Diese Sache sollten die Medien nicht überbewerten.« Durch den Anschlag sollten nach Ansicht Buluts die Vereinbarungen und Beziehungen mit Israel und Russland zu gestört werden. Er griff die Journalisten, die über den Anschlag berichteten, an und sagte: »Werdet ihr denn wachsen wenn ihr über Anschläge berichtet?«

Erdogan nutzte den Anschlag aus, um in einer schriftlichen Erklärung Europa aufzurufen, entschiedener gegen den Terror vorzugehen und mit der Türkei enger zusammenzuarbeiten. Bekanntlich ist Erdogan der Meinung, daß die europäischen Regierungen den Terror unterstützen würden, weil sie nicht entschieden genug gegen linksgerichtete türkische und kurdische Organisationen vorgingen. Auf der anderen Seite kritisiert er die europäischen Regierungen, weil sie die Terrormiliz Al-Nusra als Terrororganisation bezeichnen.

Bis spät in die Nacht vom Dienstag hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Was man aber sagen kann, ist, dass diese Anschläge nicht unerwartet kamen. Es ist bekannt, dass der IS weitere Anschläge plant. Leider werden wir Zeugen von weiteren grauenvollen Entwicklungen sein, solange die türkische Regierung eine offene und freie Gesellschaft nicht respektiert.

DIDF-Bundesvorstand

Quelle: DIDF / RedGlobe (Der Text der Erklärung wurde von uns grammatikalisch redigiert)